Klinikgebäude

Patientenorientierte Medizin in zukunftsweisender Architektur

Fotos: © SCHMIDT WERBEGRAFIK

13 Jahre und zahlreiche Hürden von Planungsbeginn bis Einzug

Im August 2021 konnten wir unseren Neubau endlich einweihen. Erste Planungen für den Klinikneubau erfolgten bereits im Jahr 2008. Das Gebäude, in dem die Klinik Öschelbronn seit ihrer Gründung im Jahr 1975 untergebracht war, war ursprünglich als Altersheim geplant. Dieses entsprach mittlerweile weder den gesetzlichen noch den funktionellen Anforderungen an einen modernen Krankenhausbetrieb. Laut einer Analyse wäre ein Umbau des bestehenden Gebäudes teurer geworden als ein Neubau, und die Umbaumaßnahmen hätten den laufenden Betrieb gestört sowie eine Lärmbelastung für die Patient:innen bedeutet – an einem Neubau führte kein Weg herum.

Vor dem ersten Spatenstich im Jahr 2017 musste das für den Neubau vorgesehene Gelände nicht nur hinsichtlich möglicher Überreste einer ehemaligen Römersiedlung oder etwaiger Kampfmittel aus dem 2. Weltkrieg untersucht werden, auch das eventuelle Vorhandensein von geschützten Reptilien musste ausgeschlossen werden. Während der vierjährigen Bauzeit erschwerten ein Brand aufgrund von Schweißarbeiten, eine Überschwemmung sowie zuletzt die Corona-Pandemie und damit einhergehende Lieferengpässe die zügige Fertigstellung des Gebäudes.

Viel Raum für die Gesundheit

In unserem knapp 12.000 m² großen Neubau ist neben der stationären Klinik und der Tagesklinik auch das Medizinische Versorgungszentrum AnthroMed untergebracht. Neben den Therapieräumen und den komfortablen Patientenzimmern gibt es für die Angehörigen mehrere Wohnzimmer, die als Rückzugsort genutzt werden können. Eine eigene Küche mit täglich frisch zubereiteten, vollwertigen Mahlzeiten überwiegend aus regionaler und biologischer Erzeugung komplettiert unser Haus. Mittels der Gestaltung und der ausgewählten Materialien wurde ein ganz besonderes Ambiente im gesamten Gebäude erschaffen, das nicht nur auf optimierte Arbeitsabläufe im Klinikalltag abzielt, sondern vor allem den Patient:innen schon beim Eintreten in das Gebäude das positive Gefühl vermittelt, dass sie hier Hilfe und Heilung finden können. Die außergewöhnliche Farbgestaltung und das großzügige Platzangebot begeistern Mitarbeitende und Patient:innen gleichermaßen.

Das Farbkonzept

Besonderes Augenmerk wurde auf die therapeutische Farbgestaltung gelegt, die durch lebendige Impulse die Heilungskräfte unterstützen soll. Das Äußere des Gebäudes wird von warmen Gelbtönen dominiert, die sich im Empfangsbereich und in den Räumen der Verwaltung fortsetzen. Die weiteren Stockwerke sind in einem lichten Grün, einem warmen Blau und einem festlichen Rot im Bereich der Privatstation gestaltet. Ein kräftiges Rot setzt nicht nur an der Fassade markante Orientierungen, sondern auch im Inneren des Gebäudes. Auf den Fluren sollen die Mitarbeitenden zur Klarheit im Denken finden und sich auf den nächsten Patientenkontakt vorbereiten können. Die Patientenzimmer sind in Farbtönen gestaltet, die Wohlbefinden und Geborgenheit vermitteln. Der Boden soll sich nicht nur in den Gesamteindruck einfügen, sondern außerdem Verlässlichkeit sowie äußere und innere Standfestigkeit vermitteln. Die vielen großen Fenster und Türen schließlich vermitteln Offenheit zur Welt.

Zahlen & Fakten

• Baukosten ca. 37,9 Millionen Euro
  • Förderung durch das Land Baden-Württemberg i.H.v. 17,9 Millionen Euro
  • restliche Finanzierung mit Eigenmitteln, Krediten und Spenden
• Nettoraumfläche ca. 11.900 m²
  • davon Nutzfläche ca. 7.470 m
  • Verkehrsfläche ca. 3.540 m²
  • Technikfläche ca. 890 m²
• Bauzeit:
  • Baubeginn (Erdarbeiten): 13.10.2017
  • Spatenstich: 19.10.2017
  • Grundsteinlegung: 19.07.2018
  • Einzug: September 2021
• Bauweise: Stahlbetonskelett auf 5 Ebenen
  • massive Treppenhauskerne
  • nicht tragende Innenwände
  • extensive Dachbegrünung
• Ausführender Architekt: Roger Strauß, Karlsruhe